Bericht aus Hannover
. . .  zur 3. Fotoschau der Direktmitglieder im Landesverband Nordmark


Veranstalter:
Landesverband Nordmark im DVF
Galerie im Keller, Hannover
Ausrichter:
Wolfgang Gorski, Barsinghausen (Galerie im Keller)
Bericht von der Ausstellungseröffnung >>
Viele waren aufgerufen – wenige sandten ihre Bilder ein. Als am 6. November die Juroren zusammentraten, um die besten Arbeiten für die dritte Auflage der Fotoschau für Direktmitglieder auszuwählen, lagen ihnen achtzig Fotos zur Begutachtung vor. Zum Vergleich: beim letzten Wettbewerb dieser Art 1995 beteiligten sich neunundzwanzig Hobbyfotografen. Zahlen von 1988, der ersten Ausstellung, die ebenfalls in der „Galerie im Keller“ stattfand, liegen nicht vor. Leicht war es für die Jury aber trotzdem nicht, war doch im Vergleich zum letzten Wettbewerb die Quantität zwar geringer, die Qualität der Arbeiten dafür aber um so besser. Überraschend sicherlich der hohe Anteil an Schwarzweiß-Fotografien – immerhin 22,5 %. Thematisch ein breites Spektrum von Akt über Landschaft bis Porträt. Auch erfreulich in den Augen der Jury und des Ausrichters: die große Zahl guter bis sehr guter Aufnahmen von Menschen. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl und bei der Preisvergabe wider.

Leider waren auf der negativen Seite auch einige Bilder dabei, die bereits auf Grund ihrer technischen Ausführung (mangelnde Schärfe, Farbstich etc.) keine Chance unter den kritischen Augen der Jury hatten. Gleiches gilt für einige der eingereichten Arbeiten in Bezug auf ihre fotografische Gestaltung, die oft gar nicht vorhanden oder nicht erkennbar war. Hier ist den betreffenden Fotografen nur anzuraten, sich mehr und intensiver mit den besonderen Aspekten der Wettbewerbsfotografie zu befassen und so oft es geht, sich Ausstellungen, Ergebniskataloge und Bilder in Fotozeitschriften als Vergleich und Anregung anzusehen.

Die Juroren waren allesamt Mitglieder der BSW-Fotogruppe Hannover, erfahrene Fotografen und Wettbewerbsteilnehmer, denen auch das Beurteilen von Bildern nicht fremd ist. Mit Auswahl der Ausstellungsbilder und Vergabe der Ehrenpreise benötigten Heinz Eilers, Dirk Ludwig (EFIAP), Dr. Günter Petry und Gruppenleiter Bernd Reinert runde zwei Stunden intensiver Arbeit und Diskussion, bis die endgültige Auswahl für die am 20. November beginnende Ausstellung getroffen war.

Im Zweifelsfall entschieden sie stets zu Gunsten der Wettbewerbsteilnehmer, so dass am Ende vierzig Fotos für die Ausstellung angenommen werden konnten. Noch stärker als in der Gesamtmenge der Einsendungen sind hier die Schwarzweiß-Fotografen vertreten. Mit siebzehn angenommen Arbeiten stellen sie fast die Hälfte der Ausstellungsbilder.

Etwas Improvisation und Entscheidungsfreude bedurfte es bei der Vergabe der Ehrenpreise. Der zunächst ausgelobte Preis für den erfolgreichsten Teilnehmer DVF-Leistungsmedaille in Bronze – konnte nicht vergeben werden, da am Ende insgesamt fünf Teilnehmer gleichauf lagen und alles Rechnen zu keinem gerechten Ergebnis führte. Auf einen Losentscheid wollten alle Beteiligten natürlich verzichten.So wurde als Ausgleich jeweils ein Ehrenpreis (Kachel der Galerie im Keller) für das beste Farb- und das beste Schwarzweißbild vergeben. Die DVF-Leistungsmedaille wurde als Trophäe für die laut Ausschreibung ebenfalls ausgelobte beste künstlerische Leistung vergeben. Zusätzlich wurden vier Jurorenpreise (Urkunden) vergeben.

In deutlicher Übereinstimmung erklärten die vier Juroren die Aufnahme „Zaun“ von Peter Faustmann (Wunstorf) zum besten Farbbild. Formalästhetisch gelungen ins Bild gesetzt und wenige Farben als dominierendes Gestaltungsmittel eingesetzt, bildet es einen Blickfang in der Ausstellung.

Ebenso klar ging der Preis für die beste Gestaltung unter künstlerischen Aspekten an die Serie von Käthe Kötting aus Salzgitter, deren Bilder stets aus einem Zusammenspiel von Gedanken und Visionen bestehen, die sie bildhaft umzusetzen versucht. Nicht verwunderlich, dass die Frau in den Kompositionen der Fotokünstlerin oft das Hauptthema bildet. Entgegen verbreiteter Meinung entstehen Käthe Köttings Bilder übrigens nicht am Computer sondern mit Hilfe verschiedenster Techniken auf herkömmliche Weise im Fotolabor. Etwas kniffliger verlief die Bestimmung des besten Schwarzweiß-Fotos. Viele gute bis sehr gute Arbeiten drängten sich der Jury förmlich auf. Das Rennen machte schließlich die von der Autorin Andrea Engels (Mönkeberg) bei einem Konzert in Lübeck in perfektem Licht- und Schattenspiel porträtierte Musikerin Deborah Henson-Conant. Da die Juroren sich nicht auf ein einzelnes Bild einigen konnten, wurden zwei Fotos als Set für den Preis nominiert.

Ergebnisliste und erste Siegerfotos konnten Online-Besucher bereits am Samstag Abend via Internet einsehen. Alle angenommenen Ausstellungsbilder sind seit Sonntag 07. November 1999 in der virtuellen Fotoschau  zu sehen.
Wir gratulieren allen erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz herzlich!

Wolfgang Gorski


KLEINE STATISTIK

20
3
17
80
53
27
2
5
40
3
4
6
4
3
2
4
1
16
 Direktmitglieder beteiligten sich am Wettbewerb
 weibliche Teilnehmer (15%) standen
männlichen Teilnehmern (85%) gegenüber
Fotos wurden eingereicht
davon waren Farbfotos, entspricht 77,5%
waren Schwarzweißfotos, entspricht 22,5%
Stunden benötigte die Jury für ihre Auswahl
Stunden benötigten die Organisatoren für das Herrichten der Ausstellung
Arbeiten wurden angenommen, entspricht 50%
Teilnehmer erzielten vier Annahmen
Teilnehmer erzielten drei Annahmen
Teilnehmer erzielten zwei Annahmen
Teilnehmer erzielten eine Annahme
Teilnehmer konnten keine Annahme erzielen
Ehrenpreise der Galerie im Keller wurden vergeben
Jurorenpreise (Urkunden) wurden vergeben
Ehrenpreis lobte der Landesverband aus (Leistungsmedaille in Bronze)
Seiten stark ist der farbige "Ausstellungskatalog"

Letztes Update am  21. November 1999
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